Chronik der Jugendfeuerwehr Carlsberg
von Jörg Noll
Inhaltsverzeichnis
- Gründung und Anfänge (1975)
- Wachstum und erste Erfolge (1976–1985)
- Führungswechsel (1985)
- Neue Impulse und starke Gemeinschaft (1991–1994)
- Engagement und Herausforderungen (1998–1999)
- Gemeinschaft und Engagement trotz Rückschlägen (1999–2000)
- Neue Impulse, Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildungserfolge (2000–2005)
- Kontinuität und Unterstützung der aktiven Wehr (ab 2006)
- Tradition, Nachwuchsarbeit und moderne Ausbildung (2006–2025)
- Quellenverzeichnis
Gründung und Anfänge (1975)
Die Jugendfeuerwehr Carlsberg wurde am 7. März 1975 gegründet – ein bedeutender Tag für die Feuerwehrgeschichte der Gemeinde. Die Initiative ging von drei engagierten Jugendlichen aus: Ulrich Neser, Hans-Peter Beringer und Ulrich Michel, die den damaligen Wehrführer Herrn Rudolf Heitmann überzeugten, eine Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen.
Herr Heitmann setzte sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Herrn Georg Rissel für diese Idee ein und gewann Herrn Heinrich Gensheimer als ersten Jugendwart und Gründungsleiter der neuen Jugendfeuerwehr.
Die Gründungssitzung fand im Beisein der Eltern der Gründungsmitglieder statt. Die ersten Mitglieder der Jugendfeuerwehr Carlsberg waren:
- Hans-Peter Beringer
- Franz Haberger
- Oliver Janson
- Ulrich Michel
- Ulrich Neser
- Michael Neuß
- Klaus Rankel
- Frank Rissel
- Valentin Hoffmann

v.l.n.r.: Michael Neuß, Franz Haberger, Hans-Peter Beringer, Ulrich Michel, Ulrich Neser, Klaus Rankel
vorne: Oliver Janson, Valentin Hoffmann, Frank Rissel
Bereits wenige Monate nach der Gründung zeigte sich der schnell erreichte Ausbildungsstand und das Engagement der jungen Feuerwehrleute: Am 9. Oktober 1975 präsentierte die Jugendfeuerwehr im Rahmen der Inspektion der aktiven Wehr durch Kreisbrandinspektor Herrn Weitlauff ihre erste Übung. Die Jugendlichen führten eine Gruppenübung vor und demonstrierten eindrucksvoll ihr frisch erlerntes Wissen und Können.
Am 18. Oktober 1975 folgte im Rahmen der „Brandschutzwoche“ die erste öffentliche Schauübung der Jugendfeuerwehr – vorgeführt am Gasthaus „Paradies“.
Wachstum und erste Erfolge (1976–1985)
Bis zum 30. Januar 1976 war die Jugendfeuerwehr bereits auf 21 Mitglieder angewachsen. Neu hinzugekommen waren:
- Roger Berg
- Oliver Blum
- Michael Büchner
- Robert Cislak
- Friedhelm Diehl
- Hubert Haab
- Markus Keese
- Hendrick Metz
- Markus Reith
- Herbert Schulz
- Thomas Schuss
- Friedrich Triebel
Die erste Jugendleitung wurde wie folgt gewählt:
- Jugendgruppenleiter: Ulrich Neser
- Stellvertreter: Herbert Schulz
- Kassenwart: Michael Neuß
- Stellvertretender Kassenwart: Frank Rissel
- Schriftführer: Klaus Rankel
Die Ausrüstung der Jugendlichen bestand zu diesem Zeitpunkt aus Drillich-Anzug, Gürtel, Helm und Mütze.

Die bereits beachtlich angewachsene Truppe vor dem Gerätehaus Carlsberg


Übung auf dem Schulhof der Grundschule ca. 1976
Am 23. Mai 1976 nahm die Jugendfeuerwehr am Kreisfeuerwehrtag in Weisenheim am Sand teil. Obwohl sie außer Konkurrenz bei den Wettkämpfen der aktiven Feuerwehrgruppen antrat, belegte sie einen beachtlichen 10. Platz – und übertraf dabei sogar einige Erwachsenengruppen.
Am 9. Oktober 1976: Schauübung der Jugendfeuerwehr in Hettenleidelheim im Rahmen der Brandschutzwoche bei der Inspektionsübung der Verbandsgemeindefeuerwehren, über die in „Die Rheinpfalz“ wie folgt berichtet wurde:

Ein weiterer Meilenstein war die Teilnahme am Kameradschaftsabend der Feuerwehr Carlsberg am 16. Oktober 1976 – ein Zeichen der wachsenden Anerkennung und Integration der Jugendgruppe in die Gesamtwehr.
Am 8. Januar 1977 führte die Jugendfeuerwehr erstmals die Sammlung ausgedienter Christbäume durch – eine Tradition, die sich über Jahre hinweg etablieren sollte. Gegen eine kleine Spende für die Jugendarbeit wurden die Bäume eingesammelt und am Hammermühlweiher verbrannt.

Nach Recherchen stammt diese Urkunde aus dem Jahr 1979 und zeigt, dass die Jugendfeuerwehr Carlsberg über die Kreisgrenzen hinaus aktiv war – hier in Rinnthal in der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels.
Die Jugendfeuerwehr Carlsberg blieb die erste Jugendfeuerwehr im Landkreis Bad Dürkheim bis am 1. April 1979 die Jugendfeuerwehr Grünstadt gegründet wurde. 1978 wurde Heinrich Gensheimer zum ersten Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Bad Dürkheim ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis 1982. Durch Landrat Herrman-Josef Deutsch wurde die Jugendarbeit von Heinrich Gensheimer bereits Anfang der 1980er Jahre auf Kreisebene geehrt. Erst ab 1982, also sieben Jahre nach der Gründung der Carlsberger Jugendfeuerwehr, wurden weitere Jugendfeuerwehren im Landkreis gegründet. Dies war im Jahr 1982 die JF in Obrigheim und später folgten dann Meckenheim (1988), Weisenheim am Sand, Deidesheim, Ellerstadt und Gönnheim (1990), Kirchheim (1991), Friedelsheim und Bad Dürkheim (1992), Wachenheim und Hassloch (1993), Ebertsheim (1995) und Ruppertsberg (1996).
Wehrführer Rudolf Heitmann mit der Jugendfeuerwehr Carlsberg. Das Fahrzeug trug noch den Schriftzug Freiw. Feuerwehr Hertlingshausen.

Die maßgebliche Aufbauarbeit der Jugendfeuerwehr Carlsberg durch Heinrich Gensheimer blieb auch außerhalb des Kreises Bad Dürkheim nicht ungesehen. Sogar aus Ludwigshafen und Frankenthal kamen Interessierte und informierten sich über die Jugendarbeit in Carlsberg.
Schauübung am 24.8.1981 auf dem Schulhof zum „Tag der offenen Tür“


Zuschauer linkes Bild mit „Schiffchen“: Rainer Haberger (später selbst Jugendwart) schaut hier noch der Gruppe mit seinem älteren Bruder Franz zu.
Zuschauer rechtes Bild: Ortsbürgermeister Heinrich Knappe (im Anzug im Hintergrund).

Heinrich Gensheimer (helles Hemd) bei einer Schauübung Anfang der 80er Jahre

Heinrich Gensheimer mit „seiner“ Truppe, links im Bild Georg Rissel.
Führungswechsel (1985)
Nach über 10 Jahren engagierter Leitung übergab Heinrich Gensheimer am 1. September 1985 das Amt des Jugendwarts der Feuerwehr Carlsberg an Fred Raffel. Damit begann ein neues Kapitel in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Carlsberg, geprägt von Kontinuität, Engagement und Gemeinschaft.
Immer wieder nahm die Jugendfeuerwehr auch unter der Führung von Fred Raffel erfolgreich an Wettkämpfen teil, wie hier in Weisenheim am Sand:

Die Jugendlichen zwischen 1985 und 1990 zeigten hohes Engagement, sie richteten gemeinsam einen alten Traktor der Familie Umland wieder her und lackierten ihn in den Feuerwehrfarben. Auch auf Details wie den Schriftzug der Fa. Ziegler und Aufkleber auf den Schutzblechen sowie Blaulicht legten die Jugendlichen Wert. Mit diesem „Jugendfeuerwehr-Traktor“ konnten sie an Umzügen in der Region teilnehmen und sich entsprechend präsentieren, hier mit Rainer Haberger (Beifahrer) und Maik Umland (Fahrer) in Uniform mit Barett. Im Hintergrund ist Steffen Wolfrath zu sehen.

Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre wurden jedem Jugendfeuerwehrmitglied folgende Pflichten auferlegt:

Neue Impulse und starke Gemeinschaft (1991–1994)
Am Freitag, den 30. August 1991, erschien ein Artikel über die Jugendfeuerwehr Carlsberg in der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“, verfasst von Herrn Helmut Dell.

Auf dem Bild v.l.n.r.: Mike Gemar, Thorsten Schulz, Kai Stroka

Am Tag der offenen Tür 1991 wurde von der JFW eine Gruppenübung zur Brandbekämpfung einer selbstgebauten „Hütte“ vorgeführt. Zu erkennen sind Marco Noll, Kai Stroka, in den orangenen Jacken die aktiven Feuerwehrleute Michael Neuß und Frank Marschall, im weißen T-Shirt Steffen Wolfrath.
Am 31. August 1991 hatte die Jugendfeuerwehr folgende Mitglieder:
- Mike Gemar
- Michél Gemar
- Michael Rös
- Dirk Büger
- Sven Rinner
- Jörg Noll
- Marco Noll
- Stefan Weisenburger
- Frank Partsch
- Matthias Partsch
- Michael Partsch
- Kai Stroka
- Sascha Stroka
- Matthias Gerber
- Andrea Rademacher
- Benjamin Rademacher
- Goce Petroski
- Thorsten Schulz
- Marco Wand
- Daniel Pfahler
- Maik Singer
Am 6. September 1991 fanden die Wahlen der Jugendleitung statt:
- Kassenwart: Mike Gemar
- Stellvertreter: Sven Rinner
- Schriftführerin: Andrea Rademacher
- Stellvertretender Schriftführer: Goce Petroski
Mit Andrea Rademacher trat erstmals ein Mädchen der Jugendfeuerwehr Carlsberg bei – ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichberechtigung.
Am 22. November 1991 besuchten die Jugendlichen das Auto- und Technikmuseum in Sinsheim, wobei besonderes Interesse den historischen und modernen Feuerwehrfahrzeugen galt.
Ein Meilenstein in der Ausbildung war der erste Kreisjugendfeuerwehrtag des Landkreises Bad Dürkheim am 10. Juni 1992, bei dem erstmals die Leistungsspangen in Bronze, Silber und Gold vergeben wurden. Die Jugendlichen mussten sich in neun Disziplinen beweisen:
- Schlauchkegeln
- Lagerung eines Verletzten
- Bewegung einer Trage mit Hindernissen
- Knotengestell
- Leinenbeutel-Zielwurf
- Pylonparcours mit Wippe
- Wasserentnahme am offenen Gewässer
- Wasserführende Armaturen
- Brennendes Haus
Da es im ersten Jahr nur die Bronzene Leistungsspange gab, erhielten diese:
- Marco Noll
- Frank Partsch
- Andrea Rademacher
- Sven Rinner
- Michael Rös
- Sascha Stroka
Die erfolgreiche Teilnahme erfolgte unter der Leitung von Rainer Haberger und Maik Umland.
Im März 1993 übernahm Rainer Haberger offiziell das Amt des Jugendwarts. Maik Umland wurde sein Stellvertreter.
Am Sonntag, den 23. Mai 1993 nahm die Jugendfeuerwehr Carlsberg als Fußgruppe am Festumzug zu 125 Jahre Feuerwehr Freinsheim teil und gratulierte der Wehr Freinsheim somit herzlich.

v.l.n.r.: Sascha Stroka, Marco Noll, Michél Gemar, Jörg Noll, Andrea Rademacher, Stefan Weisenburger, Benjamin Rademacher, Kai Stroka, Dirk Büger, Andreas Raffel, Michael Rös. Im Hintergrund Maik Umland, Georg Rissel und rechts Wolfgang Neuß
Vom 28. bis 31. Mai 1993 nahm die Jugendfeuerwehr am Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Weisenheim am Sand teil. Dort erhielten folgende Mitglieder die Bronzene Leistungsspange:
- Dirk Büger
- Michél Gemar
- Matthias Partsch
- Michael Partsch
- Benjamin Rademacher
- Stefan Weisenburger
Die Prüfung zur Silbernen Leistungsspange absolvierten:
- Marco Noll
- Jörg Noll
- Frank Partsch
- Andrea Rademacher
- Sven Rinner
- Sascha Stroka
Da Michael Rös nicht teilnehmen konnte, wurde Jörg Noll eingesetzt, der jedoch die Bronzene Leistungsspange noch nicht absolviert hatte. Weil diese jedoch Voraussetzung für den Erwerb der Silbernen Leistungsspange ist, erhielt Jörg Noll somit offiziell nur die bronzene Auszeichnung.

v.l.n.r.: Michael Partsch, Stefan Weisenburger, Jörg Noll, Andrea Rademacher, Daniel Lysyj, Michael Rös, Kai Stroka, Sascha Stroka, Goce Petroski, Marco Noll, Frank Partsch, Matthias Partsch
Am 15. Januar 1994 organisierte die Jugendfeuerwehr erneut die traditionelle Christbaumsammelaktion. Erstmals wurden die Bäume ins neue Bio-Kompostwerk nach Grünstadt gebracht – ein Schritt in Richtung umweltbewusster Entsorgung.
Am 11. Juni 1994 nahm die Jugendfeuerwehr am Kleinfeld-Fußballturnier in Eisenberg teil. Die beiden Gruppen belegten den 2. und 8. Platz.
Am 18.6.1994 führte die JFW Carlsberg eine „nasse“ Angriffsübung zur Feier „125 Jahre Grundschule Carlsberg“ im Rahmen des Schulfestes vor. Diesmal wurde mit Martinshorn und Blaulicht auf den Schulhof vorgefahren und so die Übung realistisch eingeleitet.
Vom 9. bis 17. Juli 1994 nahm die Jugendfeuerwehr Carlsberg am Landeszeltlager der Jugendfeuerwehren Rheinland-Pfalz teil – eine Großveranstaltung mit rund 900 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesland und sogar aus Polen, Österreich und Holland.
Engagement und Herausforderungen (1998–1999)
Am 10. Januar 1998 übernahm Marco Noll das Amt des Jugendwarts. Michael Partsch wurde sein Stellvertreter. Zur Schriftführerin wurde Janina Heitmann gewählt.
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Carlsberg zu diesem Zeitpunkt waren:
- Melanie Rinner
- Marco Schreiner
- Janina Heitmann
- Daniel Lysyj
- Andreas Raffel
- Nadine Gerber
- Annika Gerber
- Theo Gerber
- Hans-Jürgen Scheubeck
- Christian Oberländer
- Tobias Massa
- Tobias Knoll
Ein einschneidendes Ereignis war der Brand des Gerätehauses in Carlsberg am 2. März 1998 gegen 5:30 Uhr morgens. Durch den Schaden wurde auch die Arbeit der Jugendfeuerwehr vorübergehend stark eingeschränkt. Die Gruppe musste improvisieren und sich neu organisieren – ein echter Härtetest für den Zusammenhalt und die Motivation der jungen Feuerwehrleute.
Nur wenige Monate später, in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar 1999, brannte der gegenüberliegende Kindergarten „Spatzennest“ in der Friedhofstraße. Viele Spielsachen der Kinder wurden dabei zerstört. Die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr reagierten spontan und solidarisch: Sie beschlossen, die Einnahmen aus der Christbaumsammelaktion am 9. Januar 1999 vollständig dem Kindergarten zu spenden. Für 500 DM wurden neue Spielsachen angeschafft – ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung und Mitmenschlichkeit.
„Die Rheinpfalz“ berichtete:

Gemeinschaft und Engagement trotz Rückschlägen (1999–2000)
Vom 21. bis 25. Mai 1999 nahm die Jugendfeuerwehr Carlsberg am Zeltlager des Landkreises Bad Dürkheim in Bad Dürkheim – Trift teil. Trotz der Einschränkungen durch den Gerätehausbrand im Vorjahr war die Gruppe mit Begeisterung dabei.
Bei den Wettkämpfen zur Leistungsspange konnte Carlsberg in diesem Jahr keine Teilnehmer stellen, da die Ausbildung durch die Ereignisse im Jahr 1998 nicht ausreichend durchgeführt werden konnte. Dennoch war das Zeltlager ein voller Erfolg in Sachen Gemeinschaft und Unterhaltung. Zu den Programmpunkten gehörten:
- Discoabend
- Nachtwanderung
- Eigene Spiele der Jugendfeuerwehren
Am 16. Dezember 1999 gehörten folgende Mitglieder zur Jugendfeuerwehr:
- Ellen Sommer
- Sabrina Weis
- Janina Heitmann
- Nadine Gerber
- Annika Gerber
- Theo Gerber
- Tobias Knoll
- Benjamin Knoll
- Sebastian Schmitt
- Andreas Heckl
- Nikolas Leroux
- Christian Birk
- Sascha Birk
Am 8. Januar 2000 sammelte die JFW wieder die ausgedienten Christbäume und brachte Sie in diesem Jahr zum Wendeplatz bei der Fa. Maidhof. Ein Betrag von 1,50 DM pro Baum wurde erhoben.
Im Februar 2000 übernahm Michael Partsch das Amt des Jugendwarts. Bereits im Mai 2000 gab er das Amt wieder an Fred Raffel zurück, der damit erneut die Leitung der Jugendfeuerwehr übernahm.

Claudia Borckholder (später Noll), Fred Raffel, Michael Partsch
Am 13. und 14. Mai 2000 beteiligte sich die Jugendfeuerwehr aktiv am Frühlingsfest in Carlsberg. Die Jugendlichen schenkten Getränke aus und nutzten die Gelegenheit, um auf die Arbeit und Bedeutung der Jugendfeuerwehr aufmerksam zu machen – ein gelungenes Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit und Engagement im Ort.
Neue Impulse, Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildungserfolge (2000–2005)
Am 2. August 2000 besuchte die Sommerfreizeitgruppe „Regenbogentage-Kinder“ die Jugendfeuerwehr Carlsberg. Die Kinder ließen sich die Gerätschaften, die Ausbildung und die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr erklären – ein schöner Beitrag zur Nachwuchsgewinnung und Öffentlichkeitsarbeit.

Nur wenige Tage später, am 6. August 2000, präsentierten die Jugendlichen beim Kerweumzug in Hertlingshausen zum ersten Mal ihre neuen T-Shirts. Mit einem liebevoll geschmückten Handwagen – ausgestattet mit Strahlrohr, Kübelspritze, Hand-Kurbel-Sirene und weiteren Utensilien – zeigten sie stolz ihre Zugehörigkeit zur Jugendfeuerwehr.

v.l.n.r.: Theo Gerber, unbek., unbek., Michael Partsch, Andreas Heckl, Janina Heitmann, Sebastian Schmitt, Benjamin Knoll, unbek., Annika und Nadine Gerber, Tobias Knoll, Wolfgang Neuß, Rainer Walburg, Friedrich Triebel

Bei der Aufstellung des Kerweumzug Hertlingshausen in der Hauptstraße am 6.8.2000
Am 21. Januar 2001 besuchte die Gruppe unter der Leitung von Maik Umland und Marco Noll das Technik-Museum in Speyer, wo insbesondere die alte und moderne Feuerwehrtechnik im Mittelpunkt stand.


Marco Noll und Maik Umland am 21.1.2001
Vom 1. bis 4. Juni 2001 fand das 6. Zeltlager der Jugendfeuerwehren im Landkreis Bad Dürkheim in Hertlingshausen statt. Die Jugendfeuerwehr Carlsberg war mit 10 Teilnehmern vertreten. Fred Raffel war nicht nur als Betreuer der Carlsberger Jugendlichen dabei, sondern auch maßgeblich an der Organisation des Zeltlagers beteiligt.
In diesem Jahr konnte die Jugendfeuerwehr Carlsberg wieder an der Leistungsspange in Bronze teilnehmen. Die folgenden Mitglieder stellten sich erfolgreich den Prüfungen:
- Annika Gerber
- Nadine Gerber
- Denise Müller
- Theo Gerber
- Sebastian Schmitt
- Florian Fischer
„Die Rheinpfalz“ berichtete:

Am 25. und 26. August 2001 wurde nach dem Brand des Gerätehauses erstmals wieder ein Tag der offenen Tür abgehalten. Heinrich Gensheimer, inzwischen schon lange Wehrführer, hielt die Ansprache zur Feierstunde – mit zahlreichen Gästen aus nah und fern. Die Jugendfeuerwehr unterstützte die Veranstaltung tatkräftig, insbesondere durch die Betreuung der Kinder mit Spielsachen und einer Hüpfburg auf dem Schulhof.
Im Dezember 2001 wurde wieder eine kleine Weihnachtsfeier organisiert – ein Zeichen für den Zusammenhalt und die familiäre Atmosphäre innerhalb der Gruppe.
Im Oktober 2002 fuhr die Jugendfeuerwehr für eine Wochenendfreizeit in die Jugendherberge in Tholey im Saarland. Hier fanden viele Aktivitäten zur Stärkung der Gemeinschaft statt, wie Ausflüge zum Schaumberg-Turm, dem Hallenbad Schaumbergbad, Fussballspielen, Airhockey, Wanderungen usw.

Links: Betreuer Rainer Walburg mit Sohn Marius Walburg, Jugendwart Maik Umland
Rechts: Betreuer Andreas Raffel, Jörg Noll und Claudia Borckholder (später Noll)
Am 4. Juni 2005 gehörten folgende Mitglieder zur Jugendfeuerwehr Carlsberg:
- Sarah Hofmann
- Jennifer Fischer
- Kevin Fischer
- Fabian Müller
- Max Schmehrer
- Alexander Reber
- Simon Birk
Jugendwart war Sven Rinner, unterstützt von seinen Stellvertretern Andreas Raffel und Uwe Grünewald.


Im Mai 2005 nahm die Jugendfeuerwehr am Zeltlager in Deidesheim teil. Jennifer Fischer erhielt dort die Leistungsspange in Silber. Zudem wurde eine Staffel für die Goldene Leistungsspange gestellt – ein Zeichen für die hohe Ausbildungsqualität und das Engagement der Gruppe.
Die Betreuer wurden bei solchen Zeltlagern nicht nur aus feuerwehrtechnischer und betreuerischer Sicht gefordert, sondern schnürten auch mal die Fußballschuhe, um den Nachwuchs bei Laune zu halten.

Simon Birk mit seinem Jugendwart Sven Rinner
Kontinuität und Unterstützung der aktiven Wehr (ab 2006)
Obwohl es ab 2006 größere Lücken im Protokollbuch gibt, ist dokumentiert, dass die Jugendfeuerwehr Carlsberg weiterhin jährlich beim Tag der offenen Tür der aktiven Wehr unterstützte. Auch bei Stabausumzügen war die Gruppe regelmäßig präsent und trug zur Gestaltung des Dorflebens bei.
Tradition, Nachwuchsarbeit und moderne Ausbildung (2006–2025)
Beim Stabausumzug der Gemeinde Carlsberg war die Jugendfeuerwehr stets ein farbenfroher und kreativer Bestandteil. Besonders eindrucksvoll war die riesige Stabaus-Brezel, die auf einem speziell angefertigten Brett hoch hinter dem Stroh-Schneemann getragen und liebevoll geschmückt wurde. Sämtliche Mitglieder der Jugendfeuerwehr folgten dieser Brezel, bevor der restliche Umzug mit bunten Wägen und Gruppen durch die Straßen zog.

Ein Bild vom Stabausumzug aus den 80ern. Die Riesen-Stabaus-Brezel hatte noch kein Trägerbrett, war aber mitsamt Wagen schön geschmückt. Mit auf dem Wagen saßen: Gudrun Neuß (links) und Silvia Klein (rechts).

JF Carlsberg ca. 2011 v.l.n.r.:
hintere Reihe: Manuel Grünenthal, Patrick Umland, Simon Birk, Max Baumann
vorne: Marius Walburg, Jonas Ebinger, Dieter Freißing, Kevin Ross, Kevin Fischer
Die Handhabung des Schlauchmaterials, welche auch Bestandteil bei den Aufgaben zur Leistungsspange ist, sollte immer wieder geübt werden. Das fachgerechte Aufrollen eines B-Schlauches ist für die Jugendlichen teils mit hohem Kraftaufwand verbunden. Somit wird dabei nicht nur Krafttraining, sondern auch die Hand-Augen-Koordination geübt.

v.l.n.r.: Patrick Umland, Marius Volkmann, Simon Birk, Jonas Ebinger, Max Schmehrer, Marius Kaub
Zwischenzeitlich übernahmen verschiedene Personen das Amt des Jugendwarts, darunter auch Dieter Fischer zwischen 2012 und 2022.
Im Jahr 2017 wurde dann auf sein Betreiben auch die Bambini-Feuerwehr Carlsberg für Kinder ab 6 Jahren gegründet – eine Initiative zur frühzeitigen Nachwuchsgewinnung. Ziel war es, bereits Kinder unterhalb des bisherigen Mindestalters (zunächst 12, später 10 Jahre) spielerisch an die Feuerwehrarbeit heranzuführen.

Besuch bei der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern ca. 2016
v.l.n.r.: Dieter Fischer, Florian Rahmseger, Marcus Thullen, Anakin Agrikola, Fabian Zimmermann, Benjamin Knoth, Aaron Kaiser, Oliver Sterl, Jonas Ebinger. Vorne: Lenox Rinner, Silas Agrikola, Moritz Schmitt, André Mann
Die Übungen der Jugendwehr wurden neben der klassischen Ausbildung wie Löschangriffe, Leitern, Knoten-Stiche-Bunde über die Zeit immer öfter auch in weiteren technischen Bereichen intensiviert.

Ausbildung in Erster Hilfe

Ausbildung an hydraulischem Rettungsgerät

Ausbildung an Leitern
In den Jahren 2020 bis 2022 wurde der Betrieb durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt. Ein regelmäßiger Dienst erfolgte erst wieder im Sommer 2022. Hier wurde Dieter Fischer dann aktiv unterstützt durch Marcus Thullen und Dominik Pfennig sowie anderen Feuerwehrmitgliedern.
Im Dezember 2022 ging das Amt des Jugendfeuerwehrwartes übergangsweise an Marius Walburg über, der dabei von Fabian Müller und Marius Kaub tatkräftig unterstützt wurde.
Am 11. Februar 2023 wurde Marius Kaub Jugendwart. Er bekam im März des gleichen Jahres Peter Freudig als Stellvertreter hinzu. Seit Dezember 2024 ist Marius Kaub weiterhin Jugendwart, seine Stellvertreterin ist Joane Schüler.
Die Jugendfeuerwehr unterstützte am Samstag, den 11. März 2023 die Aktion „Sauberes Dorf“ und sammelte Müll, welcher in Feld, Wald und Flur verteilt war, ein – ein Zeichen von gelebtem Umweltschutz.

v.l.n.r.: Patrick Schmitt, Jan Noll, Ben Pfennig, Marius Kaub, Lars Noll, Lukas Grimm, Jonas Grimm, Ben Noll, Philipp Binder, Luca-Pierre Meinzer, Marcel-Maurice Meinzer, Marius Walburg
Unter der Führung von Marius Kaub und Joane Schüler wurde im Jahr 2024 zum ersten Mal ein „Berufsfeuerwehrtag“ am 23./24. August 2024 mit den Jugendlichen durchgeführt, bei dem die Teilnehmer 24 Stunden im Feuerwehr-Gerätehaus verbrachten und immer wieder zu Übungseinsätzen „alarmiert“ wurden. Dies fördert die Gemeinschaft und der Ausbildungsstand der Jugendlichen erhöht sich durch die Übungsszenarien.
„Die Rheinpfalz“ schrieb am 27.8.2024:

Im Jubiläumsjahr 2025 hat die Jugendfeuerwehr Carlsberg folgende Mitglieder:
- Luca-Pierre Meinzer
- Philipp Binder
- Marcel-Maurice Meinzer
- Ben Noll
- Lars Noll
- Jan Noll
- Till Nachbauer
- Lennox Kern
- Dorothea Bellin
- Melina Schmitt
- Hendrik Rau
- Hannah Gabriel
- Jonas Grimm
- Milan Hofmann
- Tristan Hock
Die aktuelle Leitung der Jugendfeuerwehr:
- Jugendwart: Marius Kaub
- Stellvertretung: Joane Schüler
- Betreuer: Peter Freudig
- Schriftführer: Lars Noll
Die Ausbildungsinhalte haben sich über die Jahrzehnte wie oben erwähnt stetig weiterentwickelt. Während in den Anfangsjahren vor allem Gruppenübungen zur Brandbekämpfung, Knoten/Stiche/Bunde und Wasserführende Armaturen im Mittelpunkt standen, liegt der Fokus heute auch auf:
- Einsatzstrategien
- Gefährdungsbeurteilung und Sicherheit an der Einsatzstelle
- Besichtigung und Erklärung spezieller Fahrzeuge (z. B. am 14. März 2025 der Gerätewagen Gefahrstoff (GW-G) der Feuerwehr Grünstadt)
Solche Veranstaltungen enden oft mit einem gemeinsamen Pizzaessen im Gerätehaus – ein schöner Abschluss, der den Gemeinschaftsgeist stärkt.
Auch die Ausbildung in Erster Hilfe ist fester Bestandteil der Jugendfeuerwehr. Sie wird insbesondere durch Mitglieder der First-Responder-Einheit der Feuerwehr Carlsberg unterstützt und praxisnah vermittelt.

Hinten v.l.n.r.: Luca-Pierre Meinzer, Ben Noll, Dorothea Bellin, Till Nachbauer, Hendrick Rau, Philipp Binder
Mitte: Kimberly Becker, Tristan Hock, Elias Wiemer, Ben Pfennig, Jan Noll, Simon Schunk
Vorne: Celine Heil, Hannah Gabriel, Jonas Grimm, Lars Noll, Marcel-Maurice Meinzer
Liegend: Stellv. Jugendwartin Joanne Schüler, Jugendwart Marius Kaub
Quellenverzeichnis
- Festschrift „25 Jahre Jugendfeuerwehr Vorderpfalz 1977-2002“
- Protokollbuch der Jugendfeuerwehr Carlsberg
Bildmaterial:
- Archiv der Feuerwehr Carlsberg
- Beringer, Hans-Peter
- Gensheimer, Heinrich
- Michel, Ulrich
- Reichel, Reinhold
- Schreiner, Hans
Carlsberg, den 02.09.2025
Jörg Noll